Neurofeedback in der Behandlung von psychischen und neurologischen Erkrankungen

In Kombination mit Psychotherapie können Neurofeedback und Biofeedback sehr wirkungsvoll für die Behandlung psychischer Erkrankungen sein. Spezielle neurologische Symptome sprechen ebenfalls gut auf diese Therapien an.

In meiner Privatpraxis behandle ich oft die nachfolgend genannten Symptome und Störungen. Kontaktieren Sie mich bitte, wenn Sie Fragen zu weiteren Beschwerden oder Erkrankungen haben.

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Depressive Störungen: Ob Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen oder anhaltende reaktive Depressionen, mit Hilfe des Trainings kann das Gehirn wieder in einen Zustand versetzt werden, in dem es nicht länger vorwiegend negative Informationen verarbeitet, sondern der Fokus wieder auf einer optimistischeren Haltung liegt. Ziel der Therapie depressiver Störungen ist es außerdem, Begleitsymptome, wie z.B. Schlafstörungen, Grübeln und Selbstzweifel zu reduzieren, sowie eine allgemeine Stabilisierung und mehr Unabhängigkeit von äußeren Gegebenheiten und inneren negativen Gedanken zu erreichen.
Angsterkrankungen: Hier spricht eine ganze Palette von Störungen positiv auf Neurofeedback-Training an, diese reicht von diffuser Ängstlichkeit über spezifische Phobien, generalisierte Angststörungen bis hin zu Panikattacken. Vordergründige behandelbare Beschwerden sind meist starke körperliche Symptome und Spannungszustände (z.B. Herzrasen, Schwitzen), ebenso wie Schlafstörungen (z.B. Einschlafschwierigkeiten), die Angst vor Erkrankungen oder vor Kontrollverlust, die Angst „verrückt zu werden“ oder die „Angst vor der Angst“.

Eingeschlossen in die Therapie von Angsterkrankungen sind die Reduktion von Anspannung und innerer Unruhe, die Förderung der Entspannungsfähigkeit, die Verminderung von zwanghaften negativen Gedanken, Grübeleien oder Befürchtungen sowie eine generelle Stabilisierung und Fokussierung.
AD(H)S und Lernschwierigkeiten: Das bekannteste Anwendungsfeld von Neurofeedback-Training ist AD(H)S in all seinen Erscheinungsformen. Sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene können vom Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom betroffen sein. Kennzeichen sind eine ausgeprägte Störung der Aufmerksamkeit, mit oder ohne Hyperaktivität und/oder Impulsivität.

Manchmal kommen Störungen des Sozialverhaltens hinzu oder andere Begleiterscheinungen, wie z.B. Legasthenie, Dyskalkulie, Depressionen oder Angststörungen. Nicht selten entwickeln betroffene Personen ungünstige Kompensationsmechanismen für ihre Schwierigkeiten, auch ausschweifende Tagträumereien oder Fantasieren sind häufig anzutreffen, innere Anspannung wird oft als Langeweile interpretiert.

Die Neurofeedback-Therapie stellt eine wirksame Alternative zur medikamentösen Therapie dar. Die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit und zur lang anhaltenden Konzentration wird dauerhaft erhöht, Ablenkbarkeit und Irritierbarkeit sowie Hyperaktivität und Impulsivität werden vermindert.
Schmerztherapie (Schmerzen im Körper, Kopfschmerzen, Migräne): Schmerzattacken oder Dauerschmerzen beeinträchtigen zum Teil erheblich den Alltag von Betroffenen. Oftmals ist neben der Schmerzbelastung die Leistungsfähigkeit in Arbeit oder Schule eingeschränkt, Anstrengungen führen schnell zur Ermüdung, auch die Teilnahme an familiären, sozialen oder Freizeitaktivitäten ist eingeschränkt.

Bei Migräne kommen Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Überempfindlichkeiten gegenüber Lichtreizen und Lärm hinzu. Neurofeedback kann direkt die Verarbeitung der Schmerzwahrnehmung beeinflussen und die Häufigkeit des Auftretens und die Intensität von Schmerzen vermindern.

Speziell bei Migräne kann die Anzahl der betroffenen Tage, die Dauer einzelner Anfälle und die Intensität der Anfälle deutlich gemindert werden.
Tinnitus: Tinnitus wird vielfach als Folge einer dysfunktionalen Reorganisation des Gehirns nach Hörschädigungen beschrieben und geht in vielen Fällen mit einem messbaren Hörverlust einher. Die unangenehmen „inneren Geräusche“ liegen fortwährend im Aufmerksamkeitsfokus.

Mittels Neurofeedback kann sowohl die Tinnitusintensität als auch die subjektive Belastung durch den Tinnitus reduziert werden. Meist schafft die Beseitigung von Begleiterscheinungen, wie z.B. Schlafprobleme oder emotionaler Stress, eine weitere Entlastung.
Schlaganfall-Rehabilitation: Nach einem Schlaganfall geht es vor allem darum, die Plastizität des Gehirns zu unterstützen, also die Fähigkeit von gesunden Gehirnbereichen Funktionen der geschädigten Bereiche zu übernehmen.

Neurofeedback kann dabei helfen das Gehirn in einen Zustand zu versetzen, in dem es effektiv lernen kann. Ziele sind beispielsweise die Verminderung von Lähmungen sowie das Training kognitiver Fähigkeit, wie Gedächtnis, Konzentration, die Planung und Ausführung von Handlungen.

Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit, die manchmal im Zusammenhang mit der Erkrankung zu depressiven Zuständen oder Ängsten führen, können ebenfalls Teil der Therapie sein.
Degenerative Erkrankungen: Die Einflussmöglichkeiten von Neurofeedback-Training auf den Verlauf degenerativer Erkrankungen, wie z.B. multiple Sklerose, Parkinson’sche Krankheit oder Alzheimer-Demenz, liegen vorwiegend darin, vorhandene Funktionen zu stabilisieren bzw. die gegebenen Ressourcen zu optimieren sowie den Prozess zu verlangsamen. Auch vermeintlich kleine Effekte können manchmal bedeutsame Auswirkungen auf die Lebensqualität Betroffener haben.